Seit ich zum ersten Mal vom Himalaya-Gebirge gehört habe, wollte ich dorthin. Nepal: das höchstgelegene Land der Erde, das Dach der Welt, wo es nicht nur atemberaubende Natur und die höchsten Gipfel der Erde gibt, sondern auch eine einzigartige Kultur, die sich in der frischen Höhenluft entwickelt hat und so ganz anders ist als alles, was man von Deutschland her kennt. Alles an Nepal fasziniert mich, und vor einiger Zeit war es dann endlich so weit: ich, Helga Sengenberger, konnte mir den Lebenstraum von einer Reise nach Nepal erfüllen.
Wo ist Nepal?
Nördlich von Indien erhebt sich das Himalaya Gebirge, durch welches sich dann auch die Grenze zu China zieht. Dort, wo die höchsten Gipfel in den Himmel ragen, ist das recht kleine Land Nepal zwischen Indien und China gelegen. An der südlichen Grenze zu Indien entlang ist das Terrain noch nicht allzu steil, aber das ist nur ein schmaler Streifen: Der Großteil Nepals ist von mächtigen Bergmassiven durchzogen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Nepal der höchstgelegene Staat der Welt ist. Durchschnittlich befindet man sich in Nepal auf einer Höhe von 3000 Metern über dem Meeresspiegel. Auch der Mount Everest befindet sich hier.
Je weiter man in den Norden Nepals vordringt, desto mehr kommt man in die unwirtliche Hochgebirgsregion. Da das Himalaya noch ein relativ junges Gebirge ist, wurden die steilen Hänge noch kaum durch Erosion und Wettereinflüsse abgerundet und abgeflacht – die Gegend ist daher extrem unwegsam. Deshalb gibt es auch nur eine einzige ausgebaute Straße, die von Nepal nach Norden nach Tibet führt – Tibet, welches zu China gehört.
Outdoor-Paradies und eine bunte Vielfalt der Kultur
Durch die vielen hohen Gipfel und die raue, oftmals unberührte Natur ist Nepal ganz besonders bei Bergsteigern und Wanderern beliebt. Für die Outdoor Fans ist das kleine Bergland ein richtiges Paradies und der perfekte Ort, um auf abenteuerliche Expeditionen zu gehen. Wäre ich als junge Frau dort hingereist, wäre ich sicherlich auch gerne in luftige Höhen gewandert, vielleicht sogar auf dem berühmten Annapurna Circuit, eine der bekanntesten Trekkingrouten der Welt. Heute ist das jedoch nichts mehr für mich.
Dennoch gibt es für eine rüstige Rentnerin wie mich unglaublich viel zu sehen und zu entdecken in Nepal: Die Gesichter der Nepalesen sind vielfältig, denn es gibt über 100 verschiedenen Ethnien und knapp 150 verschiedene Sprachen und Dialekte – viele davon sind vom Aussterben bedroht. Fast die Hälfte der 28 Millionen Einwohner spricht jedoch die Sprache Nepali, zumindest als Muttersprache. So bunt wie die Herkunft der verschiedenen ethnischen Gruppen ist auch die Kultur.
Meine Reiseroute durch Nepal
Insgesamt hatte ich einen knappen Monat, um Nepal zu erkunden. Gelandet bin ich in Kathmandu, in der Hauptstadt. Dort blieb ich dann auch für knapp die Hälfte meiner Reise, denn es gibt dort und im um liegenden Tal nicht nur viel zu sehen, sondern auch viele Möglichkeiten, die Menschen und die Kultur des Landes kennenzulernen. Nachdem ich mit die Weltkulturerbestätten in Kathmandu alle angesehen hatte, ging es weiter nach Pokhara am Phewa-See, und dann weiter nach Balthali und schließlich zurück nach Kathmandu. Die Zeit ging viel zu schnell vorüber, und obwohl ich mich wirklich bemüht habe, so viel wie möglich zu sehen, habe ich dennoch das Gefühl, einen viel zu kleinen Eindruck bekommen zu haben.
Sehenswürdigkeiten und Entdeckungen
Highlights meiner Nepal Reise, die mir ganz besonders im Gedächtnis bleiben werden, sind zum Beispiel die Besichtigung der Stadt Bhaktapur im Kathmandu-Tal. Die Architektur der Gebäude und Tempel dort ist einfach etwas Unglaubliches und hat einen ganz besonderen Charme. Auch meine kleine Wanderung nach Changu Narayan war etwas, das nur schwer in Worte zu fassen ist: Diese Panoramen muss man einfach gesehen haben. Überraschend schön war für mich auch die Bootsfahrt auf dem Phewa-See, obwohl ich eigentlich überhaupt nicht gerne auf dem Wasser bin. Ich bin jedoch sehr froh, es dennoch gewagt zu haben, denn so konnte ich die World-Peace Stupa besichtigen und von dort einen herrlichen Ausblick über den See genießen.